38 m Weihe-Nacht-Stimmung

Ich füh­le wie entzaubert

Das Geis­te­skind im Seelenschoß;

Es hat in Herzenshelligkeit

Gezeugt das heilige Weltenwort

Der Hoff­nung Himmelsfrucht,

Die jubel­nd wächst in Weltenfernen

Aus meines Wesens Gottesgrund.

Das Mantra der 4. Advents-Woche ist das Weihnachts-Mantra

Das Mantra 38 m ist mit Wei­he-Nacht-Stim­mung und im Fak­sim­i­le-Druck mit 24. Dezem­ber über­schrieben. Es ist das Mantra der Heili­gen Nacht – das Wei­h­nachts-Mantra. Dieser Tag liegt immer in der Woche des 4. Advent. Und deshalb ist das Mantra 38 m auch das der vierten Adventswoche.

Der Tag des Heili­gen Abends kann an jedem Wochen­tag liegen – und im Jahr 2022 war es Sam­stag, 2023 ist es Son­ntag. Bei­des sind Extrem­si­t­u­a­tio­nen. Das eine Mal ist die Woche schon fast vorüber, bis es endlich Wei­h­nacht­en wird, das andere Mal ist der Tag der Heili­gen Nacht gle­ichzeit­ig der 4. Advent. Let­zteres erscheint stim­miger, denn es fol­gt die zum Mantra gehörige Wei­h­nacht­szeit. Doch mit Wei­h­nacht­en ver­hält es sich nicht wie mit Ostern, dessen Fest­tag immer an einem Son­ntag und somit am Beginn der Oster­woche liegt. Auf Wei­h­nacht­en gehen wir durch die ganze Adventszeit zu — und manch­mal eben auch noch weit durch die Woche des Wei­h­nachts-Mantras 38 m.

Was bedeutet das? Der Weg auf den Heili­gen Abend zu ist dadurch ver­schieden lang. Bildlich gesprochen ist der zu erk­lim­mende “Berg” ver­schieden hoch — und die Aus­sicht demzu­folge unter­schiedlich: das eine mal schenken die Gegeben­heit­en uns Nah­sicht, das andere Mal Fern­sicht. Je später in der Woche der Heilige Abend liegt, desto mehr kann sich die Vor­freude steigern, desto bess­er vor­bere­it­et kön­nen wir in die zwölf heili­gen Nächte ein­treten! Je früher dieser Tag liegt, desto unver­brauchter ist die Woch­enen­ergie und desto har­monis­ch­er schwingt sie mit der begin­nen­den Wei­h­nacht­szeit zusammen.

Der zu Gott entrückte Sohn des Weibes (der Frau) in der Apokalypse des Johannes

Mit dem Wei­h­nachts­fest feiern wir eine Geburt, die Geburt Jesu in Beth­le­hem. Auch in der Apoka­lypse des Johannes (Offen­barung 12,1 — 6, Ein­heit­süber­set­zung) wird eine Geburt geschildert. Dieser Abschnitt der Offen­barung sei hier wiedergegeben, weil das Mantra 38 m darauf Bezug nimmt:

“Dann erschien ein großes Zeichen am Him­mel: eine Frau, mit der Sonne bek­lei­det; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Ster­nen auf ihrem Haupt.

Sie war schwanger und schrie vor Schmerzen in ihren Geburtswehen.

Ein anderes Zeichen erschien am Him­mel: ein Drache, groß und feuer­rot, mit sieben Köpfen und zehn Hörn­ern und mit sieben Diade­men auf seinen Köpfen.

Sein Schwanz fegte ein Drit­tel der Sterne vom Him­mel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind ver­schlin­gen, sobald es geboren war.

Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völk­er mit eis­ernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt.

Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zuflucht­sort geschaf­fen hat­te; dort wird man sie mit Nahrung ver­sor­gen zwölfhun­dert­sechzig Tage lang.” (1.260 Tage bedeuten eine Zeitspanne von etwas mehr als drei Jahren.)

Die sieben Wort-Mantren im Seelenkalender

Das Mantra 38 m spricht vom heili­gen Wel­tenwort, das der Hoff­nung Him­mels­frucht gezeugt hat. Im ganzen See­lenkalen­der­jahr verteilt gibt es sieben Mantren, die vom “Wort” han­deln. Erst ihre Zusam­men­schau lässt die Größe dieses “Wortes”, der Logoskraft erahnen.

In vier Mantren wird dieses “Wort” als “Wel­tenwort” konkretisiert, in drei weit­eren Mantren durch unter­schiedliche Hinzufü­gun­gen: “der Göt­ter Wahrheitswort” -Wel­ten-Keimeswort” -Gotteswort”. In der Rei­hen­folge ihres Auftretens sind es:

13 M der Göt­ter Wahrheitswort flammt aus Geistes Feuerwelten Geist­selb­st
17 Q es spricht das Wel­tenwort, zu ihm gehören Wel­tenweit­en, durch Sinnestore geführt Leben­säther, Wort- oder Sinn-Äther Raum, Physis, Wahrnehmung
18 R in der Seele emp­fan­ge­nes Wel­ten-Keimeswort Lebens­geist
36 k es spricht das Wel­tenwort, zu ihm gehört Geis­tes­licht, zu opfern dich durch mich Lichtäther, Opfer(rauch) Astralleib, Luft
37 l Gotteswort verk­lärt und durchtönt Geist­men­sch
38 m das heilige Wel­tenwort zeugt der Hoff­nung Himmelsfrucht Chemis­che Äther, Ton-Äther Äther­leib, Wass­er (Jor­dan­fluss)
40 o  der Eigen­heit­en leer­er Wahn erfüllt sich mit des Wel­tenwortes Feuerkraft Wärmeäther Ich, Feuer

Die sieben Wort-Mantren im Seelenkalender

Wie ein großes Gefäß umschließen das erste (13 M) und das let­zte (40 o) Mantra die dazwis­chen liegen­den. Die gefäß­bilden­den Mantren liegen in der Jahreskreis-Hälfte der auf­steigen­den Sonne (untere Kreishälfte der Abbil­dung), der Erd­sphäre. Die umschlosse­nen, dazwis­chen liegen­den Mantren gehören zur Jahreskreis-Hälfte der absteigen­den Sonne (obere Kreishälfte der Abbil­dung), der Geist­sphäre. Die bei­den Mantren 13 M und 40 o entsprechen sich gram­ma­tisch, sie spiegeln. Außer­dem liegen drei Mantren im Som­mer-Hal­b­jahr (große Buch­staben), vier im Win­ter-Hal­b­jahr (kleine Buchstaben).

Die vier Wel­tenwort-Mantren (17 Q, 36 k, 38 m, 40 o), auf die ich ein­gangs hingewiesen habe, scheinen mir einen Bezug zu den vier Äther-Arten und den vier Wesens­gliedern unser­er Verkör­pe­rung aufzuweisen, wie in der Tabelle aufge­führt. Das Wel­tenwort spricht sich nach meinem Dafürhal­ten jew­eils durch eine Äther­art aus. Dabei lassen sich zwei Paare unter­schei­den: das sprechend-schöpferische Wel­tenwort und das han­del­nd-schöpferische Weltenwort.

In den bei­den Mantren 17 Q und 36 k zeigt sich das Wel­tenwort sprechend-schöpferisch. Diese bei­den Mantren entsprechen sich gram­ma­tisch, sie spiegeln. Betra­chte ich den Jahreskreis mit der zu Ostern gehören­den Zeit unten liegend, sodass die Maria auf der Mond­sichel erscheint, so liegen diese bei­den Mantren auf der Höhe, wo das Kind auf dem Arm der Maria zu erwarten ist. Im Mantra 17 Q beze­ich­net das Wel­tenwort die Raumesweit­en als zu ihm gehörig. Im Mantra 36 k ist es das Geis­tes­licht, das zu ihm gehört. — Raum und Licht gehören zusam­men, sie brauchen einan­der, um zur Erschei­n­ung zu kom­men. Den Raum kann ich als das inkarnierte Licht ver­ste­hen, als den in der Materie wirk­enden Leben­säther. Und umgekehrt kann ich das Geis­tes­licht als die hin­ter der Physis wal­tende Weisheit ver­ste­hen, als die exkarnierte Materie, den Lichtäther. Der Astralleib, der Ster­nen­leib ist das zum Lichtäther gehörende Wesens­glied des Men­schen, das geistige Raumge­heim­nis des Tierkreis­es. Im Mantra 17 Q offen­bart sich das Wel­tenwort im Leben­säther, im Mantra 36 k im Lichtäther.

In den bei­den anderen Wel­tenwort-Mantren schweigt das Wel­tenwort, es zeigt sich stattdessen han­del­nd-schöpferisch. Es zeugt der Hoff­nung Him­mels­frucht (38 m) in Herzen­shel­ligkeit und erfüllt den leeren Wahn der Eigen­heit­en mit Feuerkraft (40 o). Diese bei­den Mantren umrah­men das Mantra der Win­ter­schwelle (39 n), des sich lösenden Selb­st­ge­fühls. Sie zeigen die zwei Aspek­te des Ichs: die Geis­te­skind­schaft des göt­tlichen Ichs (38 m) und das als Ego sich äußernde irdis­che Ich unser­er Per­sön­lichkeit, d. h. den mit feuriger Wirk­lichkeit erfüll­ten Wahn der Eigen­heit­en (40 o).

Im Wei­h­nachts-Mantra 38 m hat das heilige Wel­tenwort “der Hoff­nung Him­mels­frucht” gezeugt. Hier klingt die nach der Taufe Jesu im Jor­dan ertö­nende Stimme aus dem Him­mel mit: “Mein Sohn bist du, Ich habe dich heute gezeugt.” (Lukas 3, 22 in der Über­set­zung von H. Ogilvie) Dadurch klingt in diesem Mantra auch die Jor­dan­taufe mit. Das Wass­er des Jor­dan­flusses, das Taufwass­er, gibt den Hin­weis auf das mit diesem Ele­ment ver­bun­dene Wirken des chemis­chen oder Klangäthers. Im Mantra 40 o wirkt unverkennbar der Wärmeäther durch die Feuerkraft des Wel­tenwortes. Durch das Ele­ment Feuer ist das Ich mit dem Wärmeäther ver­bun­den, der Äther­leib durch das Ele­ment Wass­er mit dem chemis­chen Äther. Da sich diese bei­den Wort-Man­ten mit dem dazwis­chen liegen­den Mantra der Win­ter­schwelle 39 n zu ein­er Drei­heit verbinden, lässt sich fra­gen, ob sie das Entwick­lungs­ge­heim­nis des Ichs enthal­ten. Ichen­twick­lung begin­nt mit dem Auftreten der Per­sön­lichkeit — das ist die Ver­gan­gen­heit des Ichs (40 o). Ziel dieser Entwick­lung ist die Geist­ge­burt — das ist das Ziel, in der Zukun­ft (38 m). Dazwis­chen ste­ht das Mantra 39 n — die Gegen­wart. Dieses Mantra spricht vom sich lösende Selb­st­ge­fühl, der Wahrnehmung des eige­nen Seins.

Bei den drei Mantren (13 M, 18 R, 37 l) mit den unter­schiedlichen Worten: der Göt­ter Wahrheitswort, Wel­ten-Keimeswort und Gotteswort, liegt nun die Frage nahe, ob damit die drei höheren Wesens­glieder beze­ich­net sein könnten?

Das Mantra des Wel­ten-Keimeswortes (18 R) fol­gt auf das Wel­tenwort-Mantra 17 Q, und ver­hält sich zu diesem wie der Mit­telpunkt zum Umkreis. Zum sprechen­den Wel­tenwort des Mantras 17 Q gehören die Wel­tenweit­en. Sie sind Umkreis. Das Wel­ten-Keimeswort des Mantras 18 R tritt zu diesem Umkreis wie ein neuer, keimhafter Mit­telpunkt hinzu, aus dem sich ein neuer Umkreis entwick­eln kann. Das in der Potenz vorhan­dene Leben, das Keimhafte, noch Unman­i­festierte enthält für mich den Lebens­geist. Die Seele hat das Wel­ten-Keimeswort emp­fan­gen. Kann sie sich auch mit ihm, dem Lebens­geist verbinden? Kann sie zum Geistes-Klei­de wer­den und Anteil erhal­ten am ewigen Leben? Auf das durch die Sinneswahrnehmung in der Physis als Leben­säther wirk­ende Wel­tenwort (17 Q) fol­gt zeitlich das Wel­ten-Keimeswort (18 R) in der Seele, der Lebensgeist.

Im Mantra 13 M flammt aus Geistes Feuer­wel­ten der Göt­ter Wahrheitswort und fordert mich auf, mich ahnend geistver­wandt zu find­en. Eine Mehrzahl an Göt­tern fordert mich auf, mich als Geist, als Geist­selb­st zu find­en. Dieses Mantra 13 M ste­ht mit den bei­den wirk­enden Wel­tenwort-Mantren in Beziehung: es spiegelt gram­ma­tisch mit dem irdis­chen Ich-Mantra 40 o, das von der Wirkung des Wel­tenwortes Feuerkraft spricht, das Erden-Ich erzeu­gend; und es ste­ht dem Wei­h­nachts-Mantra 38 m gegenüber, weil bei­de mit “M / m” beze­ich­net sind, das Geistkind, der Hoff­nung Him­mels­frucht zeu­gend — das Ich als göt­tlich­er Funken. (Unten werde ich noch inten­siv­er auf diese drei Mantren – 13 M, 38 m, 40 o — eingehen.)

Das Mantra 37 l spricht vom Gotteswort, das im Sin­nes­dunkel verk­lärend alles Sein durchtönt. Hier spricht durch Licht und Ton ein einziger Gott, die höch­ste Kraft. Und diese ist für mich der Geist­men­sch. Dieses Mantra ist umgeben von zwei Wel­tenwort-Mantren. Ihm voraus geht das sprechende Wel­tenwort-Mantra 36 k, das vom Geis­tes­licht und vom Opfer spricht. Das Wei­h­nachts­man­tra 38 m fol­gt, indem das Wel­tenwort der Hoff­nung Him­mels­frucht zeugt. Das Gotteswort-Mantra 37 l ist also durch eine zeitliche Abfolge mit den zwei anderen Wel­tenwort-Mantren ver­bun­den. Es ist von ihnen einger­ahmt wie die Gegen­wart von Ver­gan­gen­heit und Zukun­ft. Das sprechende Wel­tenwort des Geis­tes­licht­es, das Lichtäther-Wel­tenwort-Mantra 36 k (Astralleib) geht dem Gotteswort-Mantra 37 l voraus und das der Hoff­nung Him­mels­frucht zeu­gende Wel­tenwort-Mantra 38 m (Äther­leib), das sich im chemis­chen Äther han­del­nd aussprechen­den Wel­tenwortes folgt.

Die schein­bar willkür­lich ange­ord­neten sieben Wort-Mantren zeigen bei näher­er Betra­ch­tung eine anspruchsvolle, dif­fizile, Ver­net­zung voller weisheitsvoller Deutungsmöglichkeiten.

Was kommt im Mantra 38 m, dem Mantra der Heiligen Nacht zur Erscheinung?

Ich füh­le das Geis­te­skind im See­len­schoß. Das Geis­te­skind im See­len­schoß lässt unmit­tel­bar das Bild der Madon­na mit dem Kind auf dem Schoß entste­hen — die Wei­h­nachts-Imag­i­na­tion. Die Seele, sich bildlich weib­lich zeigend hat einen Geist-Spross (bildlich männlich), einen Sohn, hervorgebracht.

Was ist mit dem Geis­te­skind genau gemeint? Rudolf Stein­er erk­lärt, dass in den Jahrhun­derten vor Chris­tus unter­schieden wurde zwis­chen den in die Mys­te­rien eingewei­ht­en Men­schen, deren Bewusst­sein von oben, von den Göt­tern erfüllt war, den Gotte­skindern und den gewöhn­lichen Men­schen, den Men­schenkindern, deren Bewusst­sein ein irdis­ches war. “… Chris­tus Jesus … sagte: Ein Gottes­sohn, ein Geis­te­skind wird man nicht durch einen anderen Men­schen, son­dern jed­er wird es durch Gott sel­ber. Es kommt nur darauf an, daß man sich dessen bewußt wird. — Der alte [vorchristliche, A.F.] Men­sch sagte: Der Vater aus den Mys­te­rien [der Eingewei­hte, A.F.], der muß einem das zum Bewußt­sein brin­gen. — Der Chris­tus Jesus sagte: Man trägt schon den Keim des Göt­tlichen in sich, und man kann ihn, wenn man sich nur richtig anstrengt, sel­ber aus sich her­aus­holen. Damit aber hat der Chris­tus Jesus das­jenige gelehrt, was die Men­schen über die ganze Erde in der Seele gle­ich macht. Und der größte Unter­schied, der durch den Chris­tus Jesus über­wun­den wor­den ist, das ist der zwis­chen Göt­ter­söh­nen und Men­schen­söh­nen.” (GA 353, S. 48, Vor­trag vom 5. 3. 1924 in Dor­nach) Das Geis­te­skind im Mantra ist der göt­tliche Keim, der in jedem Men­schen ver­an­lagt ist, dessen er sich bewusst­wer­den kann. Es ist sein göt­tlich­er Ich-Funke. Die meiste Zeit ist dieses Geis­te­skind verza­ubert, denn allzu leicht wird der göt­tliche Ich-Funke mit dem Ego verwechselt.

In diesem Mantra ist das Geis­te­skind wie entza­ubert. Ich stelle mir das so vor, dass die Verza­uberung nicht aufge­hoben ist, son­dern vorüberge­hend gelock­ert. Das Geis­te­skind erscheint so, dass es sich sein­er wahren Erschei­n­ung annähert, der Schleier dün­ner ist als son­st. Das Geis­te­skind wird im See­len­schoß fühlbar. Die Seele ist seine Mut­ter und diese fühlt ihr Kind, mit dem sie schwanger geht, das in ihrem Schoß ruht.

Wie ist es zu dieser Schwanger­schaft gekom­men? Das heilige Wel­tenwort, der Logos hat das Geis­te­skind im Herzen gezeugt. In Herzen­shel­ligkeit ist es von Oben aus dem Geist gezeugt wor­den. Wie oben erwäh­nt, klingt an dieser Stelle die Taufe Jesu an. In der Taufe inko­r­pori­ert sich im Men­schen­sohn Jesus die geistige Son­nen­macht, der Chris­tus, und macht ihn zum Gottes­sohn. Der Logos, insofern er als die in der Welt sich ver­wirk­lichende Weisheit erscheint, bezeugt, dass auch im Men­schen die zur Weisheit fähige, ver­ste­hende Kraft wohnt; denn: auch der Men­sch kann im Denken sein Ich erfassen.

Das Geistkind wird nun als Him­mels­frucht der Hoff­nung beze­ich­net. Es wächst jubel­nd in Wel­tenfer­nen. Diese Beschrei­bung lässt unmit­tel­bar an den Sohn des apoka­lyp­tis­chen Weibes denken, der zu Gott entrückt wurde, damit der rote Drache ihm nichts anhab­en kon­nte. Mit dem roten Drachen ist die aus dem Blut auf­steigende Begier­den­natur gemeint, der wir unser Ego als gewöhn­lich­es Ich-Erleben ver­danken. Doch unbee­in­flusst vom Erleben unseres All­t­ags-Ichs, das der Erde entstammt, wächst unser wahres Ich, unser Geistkind als Him­mels­frucht der Hoff­nung durch alle unsere gemacht­en Erfahrun­gen her­an. Dieses wahre Ich ist die Frucht der ganzen Erde­nen­twick­lung, auf die alle an der Schöp­fung der Erde beteiligten Geist­we­sen hof­fen. Dieses Ich in der Seele zu find­en, es zu erken­nen ist die mit der Zeit reif wer­dende Frucht vom Baum der Erken­nt­nis, der im Paradies wächst — aus dem Gottes­grund meines Wesens.

Lässt sich im See­lenkalen­der auch erken­nen, wohin der Sohn des Weibes entrückt wird — wo die Wel­tenfer­nen zu find­en sind und der Hoff­nung Him­mels­frucht jubel­nd wächst? Kön­nen wir dem groß gewor­de­nen Sohn des Weibes dort begeg­nen? Das Mantra 13 M trägt den gle­ichen Buch­staben wie das Wei­h­nachts­man­tra 38 m. Es ist der zum Wei­h­nachts­man­tra gehörige Gegen­spruch — und damit das Mantra der größt­möglichen Ent­fer­nung im Jahreskreis (siehe rot­er Pfeil auf der Abbil­dung oben). Auf das Mantra 13 M fol­gt das Mantra der Som­mer­schwelle 14 N. Die wörtliche Rede der Göt­ter, ihr Göt­ter Wahrheitswort (13 M) klingt mah­nend. Es lässt mich an den bzw. die von Rudolf Stein­er beschriebe­nen «Hüter der Schwelle» zur geisti­gen Welt denken. Rudolf Stein­er unter­schei­det einen kleinen und einen großen «Hüter der Schwelle». Der «kleine Hüter der Schwelle» verkör­pert die eigene Unzulänglichkeit und kann als Dop­pel­gänger erlebt wer­den. Der «große Hüter der Schwelle» erscheint wie ein stetiger Auf­forder­er, weit­erzuar­beit­en zum Wohle aller. “Dieser «große Hüter der Schwelle» wird nun sein Vor­bild, dem er nach­streben will. Wenn diese Empfind­ung in dem Geistess­chüler auftritt, dann hat er die Möglichkeit erlangt zu erken­nen, wer da eigentlich als der «große Hüter der Schwelle» vor ihm ste­ht. Es ver­wan­delt sich näm­lich nun­mehr dieser Hüter in der Wahrnehmung des Geistess­chülers in die Chris­tus­gestalt, … Der Geistess­chüler wird dadurch in das erhabene Geheim­nis selb­st eingewei­ht, das mit dem Chris­tus-Namen verknüpft ist. Der Chris­tus zeigt sich ihm als das «große men­schliche Erden­vor­bild».” (Lit.: GA 13, S. 389ff) Im Mantra 13 M flammt der Göt­ter Wahrheitswort fol­gen­der­maßen: “In Geis­tes­grün­den suche ahnend dich geistver­wandt zu find­en.” Nicht erd­ver­wandt, son­dern geistver­wandt muss der Men­sch wer­den, wenn er die Schwelle zur geisti­gen Welt über­schre­it­en will.

Da es das Wahrheitswort der Göt­ter, also min­destens zweier Göt­ter ist, erlebe ich bei­de «Hüter der Schwelle» in dieser Rede. Der «große Hüter der Schwelle» erscheint im Mantra 13 M durch die Gegen­spruch-Beziehung zum Wei­h­nachts­man­tra 38 m (rot­er Pfeil auf der Abbil­dung oben). Dadurch zeigt sich dieser Hüter der Schwelle als der Chris­tus — als die in Wel­tenfer­nen jubel­nd gewach­sene Him­mels­frucht, als der zu Gott entrück­te Sohn des apoka­lyp­tis­chen Weibes.

Der Voll­ständigkeit hal­ber sei auch auf den «kleine Hüter der Schwelle» geblickt. Er erscheint im Mantra 13 M durch die Spiegel­spruch-Beziehung dieses Mantras zum Mantra 40 o (grün­er Pfeil auf der Abbil­dung oben). Das Mantra 40 o spricht von der Entste­hung der irdisch-begren­zten Per­sön­lichkeit, indem es dort heißt, dass der Eigen­heit­en leer­er Wahn sich mit des Wel­tenwortes Feuerkraft erfüllt. Diesem leeren Wahn schallt der Göt­ter Wahrheitswort (13 M) entgegen.

Von der Per­spek­tive des Mantras 13 M aus betra­chtet, ruft der «kleine Hüter der Schwelle» den Men­schen auf, an sich sel­ber zu arbeit­en, sich zu ver­vol­lkomm­nen. Durch den Spiegel­spruch (40 o) geht der Blick zum Anfang der Indi­vid­u­al­ität­sen­twick­lung — der Ichen­twick­lung. Der «große Hüter der Schwelle» im Mantra 13 M ruft den Men­schen auf, sich für die Men­schheit und die Welt einzuset­zen. Durch den Gegen­spruch (38 m) geht der Blick zum Men­schheit­sziel, zum Geis­te­skind, zur Zeu­gung der Him­mels­frucht der Hoff­nung. Was durch die Kraft des schweigend-han­del­nden Wel­tenwortes begann (40 o) wird durch die andere Kraft des schweigend-han­del­nden Wel­tenwortes (38 m) vollendet.

Das hier auf­scheinende weisheitsvolle Geflecht der Spruch-Beziehun­gen lässt ahnen, was mit dem Gottes­grund meines Wesens gemeint sein kön­nte, aus dem die Him­mels­frucht der Hoff­nung in Wel­tenfer­nen erwächst: die Weisheit, die hin­ter dem See­lenkalen­der ste­ht und sowohl das Urbild des Jahreskreis­es darstellt als auch meines See­len- und Bewusstseinsraumes.

Die Him­mels­frucht wächst jubel­nd. Darin liegt auch der gewaltige Jubel, in den die ganze Schöp­fung aus­brechen wird, wenn sich ihre Sehn­sucht nach Entza­uberung, nach Erlö­sung durch die zur Vol­len­dung gekommene Entwick­lung des Men­schen erfüllt. Wenn das Geis­te­skind zum Geis­tes­men­schen herangewach­sen sein wird, wenn der Men­sch ein dauer­hafter Bewohn­er der geisti­gen Welt gewor­den ist, dann wer­den auch die Natur­re­iche in ihrer wahren unverza­uberten Form erscheinen.