Die Gegensprüche 26 Z und 52 z

26 Z Michaeli-Stimmung

Natur, dein müt­ter­lich­es Sein,

Ich trage es in meinem Willenswesen;

Und meines Wil­lens Feuermacht,

Sie stäh­let meines Geistes Triebe,

Dass sie gebären Selbstgefühl,

Zu tra­gen mich in mir.

52 z

Wenn aus den Seelentiefen

Der Geist sich wen­det zu dem Weltensein

Und Schön­heit quillt aus Raumesweiten,

Dann zieht aus Himmelsfernen

Des Lebens Kraft in Menschenleiber

Und einet, machtvoll wirkend,

Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.

Die Eurythmieformen zu den Mantren 26 Z und 52 z

Über den Buchstaben “Z”

Das Z ist der let­zte Buch­stabe des lateinis­chen Alpha­betes. Dieses Alpha­bet zählt 26 Buch­staben — was der Anzahl der Wochen in einem Hal­b­jahr entspricht. Mithin kön­nte man meinen, es weise impliz­it auf die Zeit hin. Erstaunlicher­weise zeigen auch das griechis­che Alpha­bet und das ältere Futhark, das nordis­che Rune­nal­pha­bet, einen Hin­weis auf die Zeit, denn sie haben jew­eils 24 Buch­staben — und das entspricht der Anzahl der Stun­den eines Tageszyklus.

Das griechis­che und das nordis­che Alpha­bet ver­such­sweise zuge­ord­net zu den Stun­den eines Tageszyklus

Das jüdis­che Alpha­bet hat 22 Buch­staben. Der Bezug zur Zeit ist in diesen 22 nicht erkennbar, doch müssen die Vokale als ungeschriebene Laute hinzugerech­net wer­den. Wer­den O und U nicht dif­feren­ziert, was in früheren Jahrhun­derten häu­fig war, ergänzen die Vokale A, E, I, O/U die 22 Buch­staben zur Anzahl von 26 Laut-Wesen — wie es auch das lateinis­che Alpha­bet zeigt.

Frühere Zeit­en ori­en­tierten sich am Men­schen und ver­standen die Welt als makrokos­mis­chen Men­schen. So gibt es 12 Rip­pen­paare, mithin 24 Rip­pen — was sich in den 12 Monat­en des Jahres und 24 Stun­den des Tages wiederfind­et. Und ger­ade der Atem, der ja mit der Lunge im Brustko­rb lokalisiert ist, zeigt vielfältiege Entsprechun­gen zu den kos­mis­chen Rhyth­men von Sonne und Erde (mehr über das Pla­tonis­che Jahr und den Atem).

Der Fuß hat 26 Knochen, die Anzahl der Knochen bei­der Füße (52) entspricht der Anzahl der Wochen in einem Jahr. Wie die Zeit, so geht auch der Men­sch über die Erde, kön­nte man inter­pretieren. Dadurch wird deut­lich, dass die Anzahl der Buch­staben in den jew­eili­gen Alpha­beten keines­falls zufäl­lig ist. Mir scheint, dass die 24-Zeichen Alpha­bete die zyk­lis­che Zeit stärk­er im Blick haben, die 26er Alpha­bete (das jüdis­che und das lateinis­che) eher die lin­eare Zeit.

Das Z als let­zter Buch­stabe des lateinis­chen Alpha­bets stammt vom pro­to­si­naitis­chen Ze Protosinaitisches Ze, das zum phönizis­chen ZajinPhönizisches Zajin, dann zum griechis­chen ZetaGriechisches Zeta wurde. Das etruskische ZEtruskisches Z stammt eben­so vom phönizis­chen Zajin Phönizisches Zajin, ging aber im lateinis­chen Alpha­bet ver­loren. Die Römer über­nah­men das Zeta von den Griechen als Z Lateinisches Z und fügten es, wie auch das Ypsilon, an den Schluss des Alpha­betes an.

Das Pro­to­si­naitis­che Ze sym­bol­isiert eine Stich­waffe. Auch das phönizis­che Zajin bedeutet Dolch oder Waffe. 

Im phönizis­chen Alpha­bet war Zajin das stimmhafte S und stand an der siebten Stelle des Alpha­bets. In das griechis­che Alpha­bet als Zeta über­nom­men, hat­te es eben­so den Lautwert des stimmhaften S bzw. eines DS. Zu Beginn hat­te das Zeta noch die dem Zajin ähn­liche aufrechte Form und wan­delte sich dann zur Gestalt des “Blitzes”, dem es noch heute entspricht. Die Römer über­nah­men im ersten Jahrhun­dert das Zeta und Appius Claudius Cae­cus († etwa 280 v. Chr.), ein zeit­genös­sis­ch­er rev­o­lu­tionär­er Staats­mann, soll über das Z gesagt haben: „Z idcir­co Appius Claudius detes­tatur, quod dentes mor­tui, dum exprim­i­tur, imi­tatur.“ (sehr frei über­set­zt: „Der Mund des Toten entspricht der Hal­tung der Zähne beim Aussprechen des Z“). Um im Bild zu bleiben: Das Leben begin­nt mit dem staunen­den A und schließt mit dem ver­bis­se­nen Z.

Der heutige Z‑Laut entwick­elte sich durch die ger­man­is­che Lautver­schiebung im Mit­te­lal­ter aus dem T am Wort- oder Sil­be­nan­fang. Aus ‘Tahl’ wurde ‘Zahl’, aus ’sit­ten’ wurde ’sitzen’. Das Z, aus T und S zusam­menge­set­zt, ist wie das X, gesprochen KS, ein Dop­pelkon­so­nant, der einen Stoßlaut mit dem schar­fen S vere­int und dadurch ver­stärkt. Das Z ist das T in Bewe­gung, in Aktion, kön­nte man sagen. Als solch­es in Bewe­gung befind­lich­es Phänomen lassen sich zwei Aspek­te unter­schei­den: ein Von-Außen-nach-Innen, und ein Von-Innen-nach-Außen. Der eine ist das Z als Waffe, wie die Bedeu­tung aus dem pro­to­si­naitis­chen Alpha­bet besagt, der andere ist der göt­tliche Adler-Aspekt, der sich in der End­stel­lung im lateinis­chen Alpha­bet ausdrückt.

Das Z ist die Waffe, die ‘zerteilt’, ‘Zank’, ‘Zwies­palt’, ‘Zwist’ und ‘Zeter’ (mit der Urbe­deu­tung ‘Kampf’) schafft. Über den schon beim Laut T erwäh­n­ten Kriegsruf der Ger­ma­nen sagt Rudolf Stein­er: “Als z.B. diese Völk­er­schaften nach Europa herübergin­gen und zuerst auf die Kel­ten stießen, so ent­standen natür­lich fortwährend Kämpfe, Kriege. Bei diesen Kriegen und Kämpfen — das Kriegführen war ja dazu­mal etwas, was … eigentlich immer da war — sahen sie im Sturm des Kampfes eben­so noch Geistiges; ger­adeso, wie im wehen­den Winde, im dröh­nen­den Don­ner Geistiges gese­hen wurde, so im Sturm des Kampfes. Es war ja so, dass die Leute Schilde hat­ten und mit diesen Schilden in geschlosse­nen Rei­hen in Men­gen vorstürmten … Aus tausend Kehlen schrien sie in ihre Schilder hinein beim Vorstür­men. … Und würde man so etwas Ähn­lich­es, wie da die Völk­er­schaften in ihre Schilder hinein­schrien und stürmten … heute nachah­men wollen, dann müsste man sagen, das klang so wie : ‘Ziu zwingt Zwist. Ziu zwingt Zwist!’ Ziu war der Kriegs­geist. … Wenn solch eine ger­man­is­che Vlök­er­schaft aus einem Stamme vorstürmte, dann glaubte sie: da ist unter ihnen ein geistiges Wesen, das zwingt Zwist. ‘Zwist’ ist ‘Krieg’ … Es war wirk­lich etwas, wo das Geistige drin­nen in dem Mut, in der Kampfes­lust dieser Men­schen lebte.” (GA 353, in: Ernst Moll, Die Sprache der Laute, S. 441) Von dieser Prax­is zeugt noch heute der Fam­i­li­en­name “Knür­ren­schild”, denn die Ger­ma­nen sollen im Stur­man­griff in ihre Schilde geknur­rt haben.

Das Z charak­ter­isiert Rudolf Stein­er für die Sprachgestal­ter als die ‘Zer­störung’: “Sie wer­den in dem Z über­all dies Zer­störende find­en: Du zweifelst, du zünest, du zer­reißest zornig. Wer­fen Sie in solchen Pas­sagen, die zwer­ris­sen sind, die Z dem Zuhör­er an den Kopf.” (GA 280, in: Ernst Moll, Die Sprache der Laute, S. 441) Mit dem Z zeigt man die ‘Zähne’, zeigt sich bere­it, ‘zuck­enden’ ‘Schmerz’ zuzufü­gen. Das Z ‘zer­malmt’, ‘zerkritzelt’, ‘zerkratzt’, ‘zer­set­zt’, ‘zer­fet­zt’, ‘met­ztelt’, ’schnitzt’ und ’spritzt’. Das Z führt an eine ‘Gren­ze’. Der ‘Witz’, mit ’spitze Zunge’ vor­ge­tra­gen, ‘überze­ich­net’. Nur wohldosiert ist das Z dem Leben, ‘zoé’ zuträglich. Es ist wie ‘Gewürz’ oder ‘Salz’.

Auch der gotis­che Namen des Z zeigt diesen Laut in sein­er Gefährlichkeit. Er lautet ‘Ezet’ (laut­lich ein stimmhaftes S, zwis­chen S und R gele­gen) und bedeutet ‘Schilf’. Die Ezet- bzw. ‘Eolhsecg’-Rune besagt:

Schilf wurzelt — meist im Sumpfe;

es wächst im Wass­er — wun­det hart,

bedeckt mit Blut — jeden Krieger,

der ihm naht …

(Ernst Moll, Die Sprache der Laute, S. 442) Aus Schilf wur­den einst Pfeile gemacht.

Ernst Moll schreibt über die Lautverbindung TS und ihre Umkehrung im ST: “Sieht man das Z als TS an, so stellt das T den Ein­schlag dar, im S reißt es auseinan­der. Beim ST ist zuerst der Riss, die Dis­pos­tion vorhan­den, in die das T hienein­schlägt; beim TS ist es umgekehrt, da ist der Riss die Folge. Ein Wirk­sames kommt zur Erstar­rung im ST, ein Ein­schlag wird wirk­sam im ST. Die Schreck­er­star­rung des T wird gelöst. Im ST wird ein Flüs­siges fest, im TS wird ein Festes flüs­sig. Das Tote kommt zum Leben. Der schöpferische Ein­schag des T ’schlägt’ Wurzel, er ’set­zt’ sich, ‘beißt’ sich, ‘frisst’ sich durch im S durch die Tiefen.” (Die Sprache der Laute, S. 442)

Diese Zerteilung durch TS (Z) ist der Laut der ‘Zwei’ wie der ‘Zahl’ als Gliederung der Menge. Auch die Zehn ist die Zahl der Zwei, denn althochdeutsch ‘zehan’ bedeutet ‘zwei­hand’. Und ‘zwölf’, althochdeutsch ‘zwelif’ heißt ‘zwei darüber’. Noch im Mit­te­lal­ter bein­hal­tete das Wort ‘zal’ sowohl ‘Zahl’ wie ‘Erzäh­lung’, also die Aneinan­der­rei­hung, die das Leben ausmacht.

Die Teilung durch TS (Z) kann sowohl zum Tod wie zum Leben führen. Eine alte Redewen­dung besagt, dass der Krieg der Vater aller Dinge sei. Sie ist durch die ‘Entzweiung’ des androg­y­nen, kos­mis­chen Men­schen in die zwei Geschlechter die ‘Verzwei­gung’, durch die nun mögliche ‘Zucht’, die geschlechtlich auswäh­lende Fortpflanzung des Lebens. Doch dieses Leben ist vergänglich — es ent­stand durch Teilung. Das Z gliedert Fließen­des und Ruhen­des: ‘Zeit’ ist das Geteilte, wie auch die ‘Zeile’. Das Z unterteilt den Raum in ‘Zim­mer’, ‘Zellen’ und ‘Zonen’. Gle­ichzeit­ig ist der Krieg der Vater aller Sachen, denn ‘Sache’ kommt von ’sah­han’, ’stre­it­en’. Das Z ist der ‘Zweck’, hergeleit­et vom althochdeutschen Wort ‘zwec’, der ‘Nagel’, noch vorhan­den in ‘Reißzwecke’. Der Nagel als ‘zwec’ war der beim Büch­sen­schießen ver­wen­dete, der eben diesen ‘Zweck’ hat­te. Die ‘Zange’ bringt das ‘Zwin­gende’ des Z auf ihre Art zum Ausdruck.

Mit dem Z endet das lateinis­che Alpha­bet, die Rei­he der in Buch­staben­ze­ichen und Laut­en fass­baren Logoskräfte. Fol­gt man dem Gedanken des Pro­logs im Johan­ne­se­van­geli­um, dass alles Gewor­dene durch das Wort, durch den Logos geschaf­fen wurde, so stellt sich die Frage nach dem, was kommt, wenn alle diese Kräfte sich erschöpft haben, wenn sie an ein Ende gekom­men sind. Das Griechis­che Alpha­bet und auch das Futhark, das Rune­nal­pha­bet geben darauf eine ähn­liche Antwort. In bei­den Rei­hen ist das O als Omega (Ω, ω, großes O) bzw. Odal-Rune (ᛟ, Erbe, Anwe­sen, Besitz) das let­zte Zeichen. Das kleine O, das Omikron (Ο, ο) des griechis­chen Alpha­betes zeigt die auch im lateinis­chen Alpha­bet dem O zuge­ord­nete Kre­is­form. Daraus lässt sich fol­gern, dass nach dem O am Ende ein neuer Zyk­lus begin­nt, das “Anwe­sen” an den neuen Besitzer überge­ht. Das Bild der zyk­lis­chen Zeit herrscht hier vor. Doch im Omega, dem großen O klingt schon die lin­eare Zeit an, denn dieses O ist sowohl als großer Ω, wie als klein­er Buch­stabe ω als Form offen. Diesen Aspekt der lin­earen Zeit, die jeden Augen­blick einzi­gar­tig und unwieder­bringlich macht, klingt für mich auch im let­zten Buch­staben des jüdis­chen Alpha­betes an, im Tav. Der göt­tliche Ein­schlag, der Ein­schlag von oben, wie Rudolf Stein­er das T charak­ter­isiert, braucht die Ein­ma­ligkeit, die Unge­bun­den­heit an ter­restrische Geset­ze. Das Zyk­lis­che entste­ht jedoch durch die Wieder­hol­ung, wodurch es an solche Geset­ze gebun­den ist.

Das Z als gesteigertes T, als göt­tlich­er Ein­schlag, der aufs Eng­ste ver­schwis­tert ist mit dem S, der Schlange, ist der Moment, in dem Adam die Augen aufge­tan wur­den. Es ist der Moment, in dem das Bewusst­sein zum Selb­st­be­wusst­sein erwacht und der Men­sch vom Geschöpf zum Schöpfer wird, der Ver­ant­wor­tung trägt für seine Schöp­fun­gen. Mit dem Z ist die göt­tliche Men­schen­schöp­fung zu Ende, was nun fol­gt, ist Menschenwerk.

Rudolf Stein­er ord­net das Z zusam­men mit dem S dem Tierkreisze­ichen des Sko­r­pi­on zu. Dieses Zeichen, tra­di­tionell durch Judas, den Ver­räter, im Jüngerkreis repräsen­tiert, wird als der gefal­l­ene Adler ver­standen. Das Z ist der Adler, der auf der Klippe sitzt, bere­it sich aufzuschwin­gen. Das Z ist der let­zte Buch­stabe des Alpha­betes und ste­ht damit an der Gren­ze des Gestal­tet-Irdis­chen zum freien Geist-Luft-Raum.

Rudolf Stein­er spricht im Zusam­men­hang mit dem Z tat­säch­lich vom Loslassen, bzw. von der Gebärde des Loslassens: “Wir wer­den daher das Z, wenn wir es uns anschauen, so sehen, als ob jemand vor sich ein Kind hat, das eben einen neuen Gegen­stand, den man ihm gekauft hat, ver­loren hat, das unge­heuer unglück­lich darüber ist und weint, und das man, statt dass man es bestraft, beruhi­gen will. … [Man wird sich in etwas] tang­iert­er oder großmüt­ter­lich­er Weise [ver­hal­ten und die Gebärde machen] beson­ders mit der recht­en Hand: Kind­chen, lass gehen. … Sie müssen das Z beson­ders im Arm fühlen, nicht im Handge­lenk, son­dern beim Herun­terge­hen des Armes.” Und weit­er sagt er: “Das Z ist eine Gebärde, welche natür­lich der C‑Gebärde ähn­lich ist … und ähn­lich emp­fun­den wer­den kann — … emp­fun­den wer­den kann als das­jenige, was heit­er stimmt dadurch, dass es nicht schw­er, son­dern leicht genom­men wer­den kann. … Es ist in dem Erleb­nis des Z etws, was wie Leicht­es her­ankommt. Und in diesem Hin­weisen, in diesem Her­stam­men aus der Leichtigkeit, aus etwas, was leicht ist, Z, liegt die Plas­tik, das Erleb­nis des Z.” (GA 279, in: Ernst Moll, Die Sprache der Laute, S. 437)

Die Leichte-Qual­ität des Z zeigt sich im schnell errichteten und wieder abge­baut­en ‘Zelt’, im leicht­en ‘Herzen’, im ‘zarten’ Ahnen und im Hin­s­teuern auf ein ‘Ziel’. Der auf­steigende Lebensstrom, der im Herzen, durch die Ätheri­sa­tion des Blutes zu Bewusst­seinslicht, zu Geist wird, entspricht dem Z, indem das mit dem Kör­p­er vere­inte Leben sich im laten­ten Ster­be­prozess von der Physis tren­nt, entzweit, loslässt, auf­fliegt. Dieses Bewusst­seinslicht ermöglicht sowohl Wahrnehmung wie Denken. Diese Leichte-Kraft find­et sich schon physisch beim Gehirn, das im Liquor schwimmt,  wodurch sein Eigengewicht reduziert wird. Die men­schliche Denko­r­gan­i­sa­tion entspricht dem Bild des Adlers, das Bewusst­seinslicht der Luft, die den Adler im Fluge trägt. Rudolf Stein­er sagt: “Und Sie sehen richtig hin in den Makrokos­mos, in die große Natur, wenn Sie den Adler so anse­hen, dass Sie sagen: der Adler hat sein Gefieder, seine viel­far­bigen bun­ten Fed­ern. In denen lebt dieselbe Kraft, die in dir lebt, indem sich dein Gehirn zum Gedanken­träger macht. Das­jenige, … was dein Gehirn über­haupt dazu macht, dich zu einem Denker zu bilden, das ist  dieselbe Kaft, die den Adler in den Lüften sein Gefieder gibt. … [Es sind die Son­nenkräfte.] Die Feder­bil­dung geben sie dem Adler, das ist der physis­che Aspekt der Gedanken­bil­dung. Dem Men­schen geben sie die Gedanken, das ist der astralis­che Aspekt der Feder­bil­dung.” (GA 230, in: Ernst Moll, Die Sprache der Laute, S. 440)

Zwei Ergänzun­gen

Die Buch­staben­form der let­zten drei Buch­staben im Alpha­bet, des X, Y und Z lassen sich in den Struk­turen des See­lenkalen­ders wiederfind­en, die X und Y Form sog­ar zweifach. Das X find­et sich zum einen als rechtwin­kliges, diag­o­nales Kreuz in den Krisen­sprüchen, zum anderen als schmaleres Kreuz in den Licht­sprüchen. Das Y erscheint, weil dem Jahreskreis durch die Oster­scholle und die Hal­b­jahresteilung Sech­s­tel eingeschrieben sind und das Y eine darauf beruhende Drit­telung des Jahres darstellt. Die darunter dargestellte Vari­ante zeigt das Y an der Stelle des Kreuzes. Hier bilden der Schwellen­spruch 39 n die Senkrechte und die bei­den Zwis­chen­sprüchen 6 F und 21 U die “Arme”. Das Z erkenne ich nur im blitzar­ti­gen Weg des Licht­es durch die Licht­sprüche (siehe 22 V — 47 v).

X — Y — Z als For­men im See­lenkalen­der (X und Y jew­eils in der Ei- und in der Kreis-Orientierung)

Kön­nte es vielle­icht sein, dass im X die Leben zeu­gende Vere­ini­gung der Gegen­sätze zu sehen ist, dass im Y das Bewusst­seinslicht des leben­den Men­schen erscheint, das sich durch latente Abster­be­prozesse bildet, und schließlich, dass im Z das vom Leib befre­ite Geistige in Aktion tritt und die Struk­tur, ja den ganzen Leib von außen ergreift?

Die Kreuzi­gungs­bilder ab dem späteren Mit­te­lal­ter im west­lichen Europa und die Kreuzi­gungsiko­nen der Ostkirche zeigen mehrheitlich charak­ter­is­tisch ver­schiedene Kör­per­hal­tun­gen für den Gekreuzigten. Lei­der fand ich zu dieser Beobach­tung keinen erk­lären­den Text. Im West­en dominiert die Y‑Haltung für den Lei­den­den Chris­tus, im Osten eine Art Z‑Haltung, gebildet durch die abgeknick­te Hüfte. Die Arme bilden hier die obere waagerechte Lin­ie, der Rumpf die schräge Lin­ie und die Beine deuten die untere waagerechte Lin­ie an.

Das Lei­den Christi am Kreuz wird seit dem Mit­te­lal­ter in der West­kirche eher durch die Y‑Haltung der Arme aus­ge­drückt, in der Ostkirche, auf Iko­nen, durch eine Kör­per­hal­tung, die an die Z‑Form erinnert

Links: Meis­ter von Messkirch, um 1530

Rechts: Cimabue , Kruz­i­fix von San­ta Croce , Flo­renz, um 1275 byzan­ti­nisch inspiriert

Inter­pretieren lassen sich die bei­den Kör­per­hal­tun­gen vielle­icht fol­gen­der­maßen. Die Y‑Haltung zeigt den Gott im men­schlichen Innern, die Göt­tlichkeit des Men­schen, die er Dank seines Bewusst­seinslicht­es in sich find­en kann. Der von unten als Lebensstrom auf­steigende, im Herzen sich vergeisti­gende, ätherisierende Bewussstrom teilt sich in das nach außen und innen gerichtete Bewusst­sein, in zwei Ströme, die aus dem Kopf aus­treten. Moses­darstel­lun­gen zeigen seinen beson­ders starken Bewusst­seinsstrom in Form von zwei “Hörn­ern”. Die Z‑Haltung kön­nte dage­gen auf den kos­mis­chen Chris­tus, den Gott im Außen ver­weisen, dessen Erken­nt­nis wie ein Blitz in den Men­schen ein­fährt- möglicher­weise entsprechend des Z‑artigen Lichtweges der Licht­sprüche im Seelenkalender.

Über die Gegensprüche 26 Z und 52 z

Das Mantra 26 Z ist das Mantra der Michaeli-Woche und das let­zte des Som­mer-Hal­b­jahres. Das Mantra 52 z ist das Mantra der Kar­woche und sowohl das let­zte des Win­ter-Hal­b­jahres als auch des ganzen See­lenkalen­der-Jahres. Mit der neuen Woche, der Oster­woche 1 A, begin­nt das See­lenkalen­der-Jahr von Neuem.

Das Mantra 26 Z ist durchgängig aus men­schlich­er Per­spek­tive, in der ersten Per­son sin­gu­lar, geschrieben. Es weist einen sein­er selb­st bewussten Ich-Sprech­er auf. Das Mantra 52 z ist dage­gen eine sach­lich-neu­trale Tat­sachenbeschrei­bung und in der drit­ten Per­son sin­gu­lar ver­fasst. Zusam­men­hänge, die so geschildert wer­den, entziehen sich dem tag­wachen, ich-zen­tri­erten Bewusst­sein des Men­schen, sie sind größer­er, grundle­gen­der­er Natur.

Der Ich-Sprech­er des Mantras 26 Z spricht zur Natur. Er redet sie als ein Gegenüber an und sagt ihr, dass er ihr müt­ter­lich­es Sein in seinem Wil­lenswe­sen trägt. Im Willen herrscht die Natur im Men­schen. Der Wille ist die See­len­fähigkeit, die dem Bewusst­sein am wenig­sten zugänglich ist. Deshalb hat der Men­sch hier am wenig­sten Ein­fluss. Stattdessen fol­gen die Prozesse den Naturge­set­zmäßigkeit­en. Der zum Willen gehörende Organ­is­mus ist der Stof­fwech­sel-Glied­maßen Organ­is­mus. Hier wer­den die Nahrungsstoffe abge­baut und die kör­pereige­nen Stoffe aufge­baut. Dieser Auf- und Abbau entspricht im Kleinen dem großen Wer­den und Verge­hen im Jahres­lauf. Müt­ter­lich sor­gen die Natur­vorgänge im Men­schen dafür, dass er ein bewusstes Wesen sein kann. Und auch hier ist Bewusst­sein vorhan­den — nur eben auf der Wach­heitsstufe des Schlafs. Es ist ein Gle­ichgewicht wol­len­des Bewusst­sein, das die Kör­per­prozesse in Har­monie hält.

Mit “Und” schließt an, was aus dem Wil­lenswe­sen als Wirk­sames nach außen strahlt. Das ist die Feuer­ma­cht des Wil­lens. Diese Feuer­ma­cht des Wil­lens beruht auf der Blutwärme, der die Stof­fwech­sel­prozesse zugrunde liegen. Der Ich-Sprech­er beze­ich­net die Feuer­ma­cht des Wil­lens als seine eigene. Eigen­wille, der auch ein ego­is­tis­ch­er Wille sein kann, ist dieser feurige Wille. Doch das ist hier nicht das The­ma, denn die Feuer­ma­cht des Wil­lens stählt des Geistes Triebe. Die irdis­chen Triebe, die mit der Natür­lichkeit des Men­schen in der physis­chen Welt zusam­men­hän­gen, sind nicht gemeint. Im ganzen Mantra find­et sich kein Hin­weis auf eine Außen­beziehung des Ich-Sprech­ers. Die Natur ist Teil von ihm, er trägt sie in seinem Wil­lenswe­sen. Woher kom­men die Geis­testriebe also und wohin treiben sie? Warum müssen sie durch die feurige Macht des Wil­lens gestählt, also hart gemacht werden?

Das Wesentliche des müt­ter­lichen Seins im Wil­lenswe­sen erscheint als das zyk­lis­che Wesen der Zeit. Diese run­det sich immer­fort zu kleineren oder größeren Zeit­e­tap­pen, die als Zeiträume emp­fun­den wer­den. Wenn das Bewusst­sein aus den Abbau­vorgän­gen im Kör­p­er her­vorge­gan­gen gedacht wird, so wird es die kreisende Eigen­schaft der Zeit in sich tra­gen. Erkenne ich in diesem Bewusst­sein den aus der Materie her­aus­getriebe­nen Geist — aus jedem einzel­nen Abbauprozess einen kleinen “Tropfen” Geist, so sind es viele Geist-Tropfen, viele Geistes Triebe, die das Bewusst­sein bilden. Doch das Bewusst­sein erlebe ich als ein son­nen­gle­ich ausstrahlen­des, und das bein­hal­tet, dass die kreisende Ten­denz, die Erb­schaft des müt­ter­lichen Seins, begr­a­digt wer­den, zu stahlharten Strahlen “geschmiedet” wer­den muss. Bewusst­sein muss fokussiert wer­den, ein­pünk­tig wer­den, um all seine Macht zu bün­deln. Das Kreisende der Zeit muss zur lin­earen Zeit werden.

Das Stählen der Geis­testriebe durch die Feuer­ma­cht des Wil­lens hat ein Ziel. Die Geis­testriebe sollen Selb­st­ge­fühl gebären, damit der Ich-Sprech­er sich in sich selb­st tra­gen kann. Gelingt dies, braucht der Ich-Sprech­er das müt­ter­liche Sein der Natur nicht mehr, das er zwar in sich, in seinem Wil­lenswe­sen trägt, das aber müt­ter­lich her­vor­brin­gend — durch die Abbauprozesse des Kör­pers sein Bewusst­sein her­vor­brin­gend — zu denken ist. Gelingt es also, Selb­st­ge­fühl zu gebären, entste­ht eine rein geistige Daseins­grund­lage. Selb­st­ge­fühl ist das Gefühl für das eigene Selb­st, das Gefühl für das eigene Bewusst­sein, das der Welt gegenüber ste­ht — das eigene Geist-Sein. Das Bewusst­sein entspringt dem Astralleib. Er ist die müt­ter­liche Hülle des Ichs, gebiert das Ich, indem es zum Selb­st­be­wusst­sein wird. Die zarteste und unver­fälscht­este Stufe des Selb­st­be­wusst­seins ist das Selb­st­ge­fühl. Selb­st­ge­fühl ist das füh­lende Gewahr­sein, noch bevor eine andere Wahrnehmung ins Bewusst­sein tritt.

Selb­st­ge­fühl ist Selb­st­wahrnehmung in Gegen­wär­tigkeit. Und diese Gegen­wär­tigkeit hebt sich aus dem lin­ear erlebten Zeit­strom her­aus, lässt den Moment als einzi­gar­tig erleben, als indi­vidu­ell, wie auch das Ich einzi­gar­tig und indi­vidu­ell ist. Ist das Selb­st­ge­fühl geboren, die Selb­st­wahrnehmung des son­nen­gle­ich ausstrahlen­den eige­nen Bewusst­seins gelun­gen, trägt der Men­sch dieses eigene Sonne-Sein als seine Ich-Wahrnehmung in sich. Er trägt sein Ich in seinem See­len­raum. Er trägt sich sel­ber in sich. Das Selb­st­ge­fühl wird dadurch zum geisti­gen Kör­p­er, in dem das Geist­we­sen des Ichs getra­gen wird.

Das Mantra 26 Z lässt sich ver­ste­hen, wenn die inneren Prozesse vor dem Hin­ter­grund der drei Zeit-Bilder betra­chtet wer­den, vor dem Hin­ter­grund der zyk­lis­chen Zeit, der lin­earen Zeit und der Gegenwärtigkeit.

Ergänzend will ich darauf hin­weisen, dass es noch ein zweites Mantra gibt, das vom Selb­st­ge­fühl spricht. Und hier wird eine ganz andere Entste­hung des Selb­st­ge­fühls beschrieben. Das Selb­st­ge­fühl des Michaeli-Mantra 26 Z wird aus den gestählten Geis­testrieben geboren — aus einem Wil­len­sprozess. Im Mantra des Jahreswech­sels, dem Schwellen­spruch des Win­ter-Hal­b­jahres 39 n, löst sich das Selb­st­ge­fühl aus Denker­ma­cht — aus der Macht zum Denken. Im Mantra 26 Z wird das Selb­st­ge­fühl geboren, wie ein warm­blütiges Lebe­we­sen und ermöglicht es dem Ich-Sprech­er daraufhin, sich in sich selb­st zu tra­gen. Im Mantra 39 n löst sich das Selb­st­ge­fühl aus Denker­ma­cht wie eine reife Frucht, die vom Baum fällt. Dem voraus­ge­gan­gen war die wach­sende Gedankenkraft, die dem Ich-Sprech­er, indem sie sich klärt, sich selb­st gibt. Im ersten Schritt gibt die Gedankenkraft sich selb­st, dann löst sich das Selb­st­ge­fühl aus Denker­ma­cht. Hier ist das im Denken stat­tfind­ende Icher­leb­nis Voraus­set­zung für das Selb­st­ge­fühl. Im Michaeli-Mantra 26 Z ist das Selb­st­ge­fühl die Voraus­set­zung dafür, dass der Ich-Sprech­er sein geistiges Wesen in sich sel­ber tra­gen kann.

Dem Fühlen von sich selb­st, dem Selb­st­ge­fühl, näh­ern sich die Mantren also von ver­schiede­nen Seit­en, das Mantra 26 Z vom Willen und das Mantra 39 n vom Denken aus. Jede der drei See­len­fähigkeit­en hat dadurch eine andere Auf­gabe in Bezug zum Ich des Men­schen als geistiges Wesen. Das Denken gibt dem Men­schen sein Ich, es lässt ihn sein Ich erfassen und dies führt zum weck­enden Erleb­nis des Selb­st­ge­fühls. Nun ist das Erleben des eige­nen Ichs keine Idee mehr, son­dern gefühlte, erfahrene Real­ität. Der Wille bewirkt, dass die Geis­testriebe das Selb­st­ge­fühl gebären. Es wird zum Kör­p­er, um das Ich-Wesen zu tragen.

Das Mantra 52 z beschreibt einen Ursache-Wirkungs-Zusam­men­hang. Wenn der Geist aus den See­len­tiefen sich zum Wel­ten­sein wen­det und außer­dem Schön­heit aus Raumesweit­en quillt, wenn also diese bei­den Ursachen gegeben sind, dann fol­gen daraus zwei Prozesse. Aus Him­mels­fer­nen zieht die Leben­skraft in Men­schen­leiber und weit­er­hin wird das Wesen des Geistes mit dem Men­schen­sein vereint.

Die Bedin­gung ist also, dass der (men­schliche) Geist aus den See­len­tiefen kom­mend, von dort auf­steigend, sich zum Wel­ten­sein wen­det, — sich dem Sein der Welt zuwen­det, sich also inter­essiert für die Welt. Diese Zuwen­dung des Geistes zur Welt beant­wortet diese mit Schön­heit. Die Schön­heit quillt aus Raumesweit­en. Sie entspringt dem Umkreis, in den vorher der Geist, das wahrnehmende Bewusst­sein, son­nen­gle­ich ausstrahlte. Die Welt beant­wortet das ihr ent­ge­genge­brachte Inter­esse, indem Schön­heit in allem Sein sicht­bar wird. Wenn also dieser wech­sel­seit­ige Prozess von Geben (Bewusst­seinslicht) und Nehmen (Schön­heit) stattge­fun­den hat, dann zieht die Kraft des Lebens ein in die Men­schen­leiber. Die Leben­skraft kommt aus Him­mels­fer­nen. Sie kommt aus der Höhe und inkarniert, zieht ein ins Fleisch, in den Kör­p­er, den Leib.

Erstaunlicher­weise ist es ein einziger Geist, der sich aus den See­len­tiefen dem Wel­ten­sein zuwen­det und damit bewirkt, dass in viele Men­schen­leiber die Leben­skraft einzieht. Wie kommt das? Ist der aus jed­er Seele, aus jed­er Tiefe auf­steigende Geist eigentlich ein Ein­heitlich­er, ein men­schheitlich­er Geist? Die vom Him­mel her­abk­om­mende Leben­skraft teilt sich dage­gen auf, um die vie­len Men­schen­leiber zu beleben. Eben­so möglich ist auch, dass gemeint ist, dass die Leben­skraft in die ver­schiede­nen Leiber eines Men­schen einzieht, also in seinen Astralleib, seinen Äther­leib und seinen physis­chen Leib.

Die Leben­skraft wirkt vere­inend. Sie vere­int das Wesen des Geistes mit dem Sein des Men­schen. Solange im men­schlichen Leib das Leben pulsiert, ist dieser Leib mit dem Wesen des Geistes vere­int. Und was ist das Wesen des Geistes? Der Geist kann nicht nur im physis­chen Kör­p­er leben, son­dern auch außer­halb. Der Heilige Geist ist der kör­per­lose Geist, sagt Rudolf Stein­er. Ich ver­mute, dass dieser kör­per­lose, heile, (ganze, ungeteilte) heilige Zus­tand der ursprüngliche ist, der seinem Wesen gemäß ist. Der Men­sch wird durch die Vere­ini­gung, die das in die Kör­p­er einziehende Leben bewirkt, mit dem kör­per­losen eini­gen­den Geist, dem Heili­gen Geist ver­bun­den, denn das ist das eigentliche Wesen des Geistes. Als Leben­skraft einge­zo­gen in den Leib, sehnt sich der Geist nach diesem kör­per­losen Zus­tand. Er sehnt sich, wieder Geist, Heiliger Geist zu wer­den, aufzu­fliegen gle­ich dem Adler. Dies geschieht durch Bewusst­sein­sen­twick­lung, durch latente Abster­be­prozesse im Kör­p­er, durch Tren­nung vom Körper.

Zwei Leit­bilder für das Z wer­den in der Darstel­lung dieses Buch­stabens deut­lich, das Z als Waffe und als Adler. Der strenge Wenn-Dann Auf­bau des Mantras 52 z erin­nert an die Z‑Qualität als Waffe. Indem der Men­sch vere­int ist mit dem Wesen des Geistes, strebt der Geist die Tren­nung vom Leib und damit den Tod an. Indem das Leben einzieht in den Leib, ist sein Ende schon besiegelt, denn das Leben vere­int den Men­schen mit dem Wesen des Geistes. Das Michaeli-Mantra 26 Z verkör­pert dage­gen den Adler-Charak­ter des Z. Die anvisierte Geburt des Selb­st­ge­fühls (26 Z) entspricht dem Adler, der sich von der Erde lösen und auf­fliegen wird.

Doch auch die gegen­teilige Deu­tung ist sin­nvoll. Das Wesen des Geistes (52 z) ist seine Adler­natur. Und auch die Hin­wen­dung des Geistes zum Wel­ten­sein, die ja aus den See­len­tiefen erfol­gt, gle­icht dem Auf­stieg des Adlers. Das Stählen der Geis­testriebe (26 Z) durch die Feuer­ma­cht des Wil­lens klingt dage­gen sehr nach dem Schmieden ein­er Waffe. Diese gestählten Geis­testriebe-Waf­fen sind nun nicht zum Töten da, son­dern um Geburt zu bewirken.

Mit dem Mantra 52 z run­det sich das ganze See­lenkalen­der-Jahr, mit dem Michaeli-Mantra 26 Z das Som­mer-Hal­b­jahr. Das Mantra 52 z umfasst also das Große, Über­per­sön­liche, das Michaeli-Mantra das Kleine, Indi­vidu­elle. Dem entsprechen die gram­ma­tis­chen For­men, denn das Mantra 52 z ist in der neu­tralen drit­ten Per­son geschrieben, das Mantra 26 Z aus der Per­spek­tive eines Ich-Sprech­ers. Das Mantra 52 z beschreibt die großen, den Men­schen mit dem Kos­mos verbinden­den Geset­zmäßigkeit­en, denen der Men­sch unbe­wusst unter­liegt. Das Mantra 26 Z schildert die in der eige­nen Seele beobacht­baren und deshalb kleinen Gesetzmäßigkeiten.