Christian Rosenkreutz und der Seelenkalender

… Außer­dem geht aus der Ansprache her­vor, dass die Stiftung einen Zweig haben sollte, der sich der Kun­st wid­met und einen anderen Zweig, indem die Mit­glieder in die Lage ver­set­zt wer­den soll­ten, sou­verän und selb­ständig geistig zu streben, nach rosenkreuzerisch­er Meth­ode zu forschen. Was Rudolf Stein­er hier im Sinn hat­te, welch­er Art die noch zu leis­tende Vor­bere­itung für diesen Zweig sein sollte, erfahren wir nicht. Er betont, dass neben der ganz freien Mit­glied­schaft beson­deres Gewicht auf das Wer­dende zu leg­en sei, auf die Entwick­lung – also auf ein intimes Leben mit der Zeit. „Und zu den ewigen Geset­zen des Daseins gehört auch, dass man die Prinzip­i­en des Wer­dens in Betra­cht zieht. …. denn alles soll in fortwähren­dem Wer­den sein“ (Rudolf Stein­ers Stiftungsansprache in: Vir­ginia Sease, Rudolf Stein­ers Ver­such ein­er Stiftung für Theosophis­che Art und Kun­st 15. Dezem­ber 1911, Eine Betra­ch­tung nach 100 Jahren, Dor­nach 2012, S. 117).

Dieser Zusam­men­hang legt nahe, dass der See­lenkalen­der sowohl Gegen­stand als auch Mit­tel, Werkzeug, dieser neuen, selb­ständi­gen Forschungsmeth­ode sein sollte. Er sollte gemäß dem Titel der Stiftung die theosophis­che (später anthro­posophis­che) Art — die Art und Weise — ein­er neuen Forschung ermöglichen. Diese Art der Forschung sollte nach Rudolf Stein­ers Willen die geistige Bewe­gung von ihrem Grün­der lösen und ihr ein unab­hängiges Fun­da­ment geben. Eigen­ständi­ges geistiges Forschen sollte sich entwick­eln und der See­lenkalen­der kön­nte als Forschungsmeth­ode und ‑instru­ment gedacht gewe­sen sein.